Warum? Am 17. April 2002 wagte eine oppositionelle Studenten-Gruppe gegen den allmächtigen Präsidenten und die Regierung des Kongo auf die Straße zu gehen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Dabei verloren zwei Mitstreiter Mbolelas das Leben und er selbst wurde zu zwei Jahren Kerker verurteilt. Nachdem es seiner Familie gelungen war, Mbolela aus der Hölle des Gefängnisses freizukaufen, gelang ihm über Nigeria, Benin, Kamerun, Mali, Algerien und Marokko die Flucht, ohne Papiere und ohne jegliche Unterstützung.
In seiner Publikation „Mein Weg vom Kongo nach Europa“ schildert er diese abenteuerliche Flucht. Er berichtet von Ausbeutung und Angst, von Gewalt, Rassismus, Rechtlosigkeit und Hunger, von sexuellen Übergriffen besonders gegen Frauen und Mädchen und von der ständigen Angst, entdeckt, abgeschoben - und damit zum Tod verurteilt zu werden.
Als uns (6b) Mbolela am 23. März 2017 seine Erlebnisse im „Bondeko“ schilderte, bekam das bei uns so oft und kontroversiell diskutierte Thema „Flucht“ ein konkretes Gesicht. Das Gespräch machte uns betroffen und nachdenklich. Wieder einmal wurde deutlich, dass Frieden und Wohlstand nicht selbstverständlich sind und viele davon nur träumen können.
Was ist mein Beitrag diese Welt zum Besseren zu verändern?
Dr. Helmut Beneder